Sinn und Zweck der in Anla­ge 31c des Bun­des­man­tel­ver­tra­ges-Ärz­te (BMV‑Ä) nie­der­ge­leg­ten Ände­run­gen ist es, die Qua­li­tät der tele­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung zu sichern und den Nut­zen von Video­sprech­stun­den wei­ter zu för­dern. 

Die Rege­lun­gen Im Ein­zel­nen: 

Erst­ein­schät­zung vor dem digi­ta­len Ter­min: Der Arzt, der die digi­ta­le Sprech­stun­de anbie­tet, muss vor dem tele­me­di­zi­ni­schen Ter­min eine sorg­fäl­ti­ge Ein­schät­zung vor­neh­men, ob die Video­sprech­stun­de über­haupt geeig­net ist oder ob nicht ein per­sön­li­cher Ter­min in der Sprech­stun­de für den kon­kre­ten Pati­en­ten erfor­der­lich ist. 

Digi­ta­le Doku­men­ta­ti­on im Rah­men der ver­pflich­ten­den ePA: Hier­durch sol­len auf siche­rem Über­mitt­lungs­we­ge Arzt­brie­fe und Medi­ka­ti­ons­plä­ne aus­ge­tauscht und gespei­chert wer­den kön­nen.

Räum­li­che Nähe von Arzt und Pati­ent: Vor­ran­gi­ge Ver­ga­be von Video­sprech­stun­den an regio­na­le Pati­en­ten: Hier­durch soll die sinn­vol­le Anschluss-Ver­sor­gung der Pati­en­ten gesi­chert wer­den. Da dies oft ein per­sön­li­cher Ter­min in der Pra­xis ist, soll durch den Regio­na­li­täts­fak­tor sicher­ge­stellt wer­den, dass eine Vor-Ort-Ver­sor­gung mög­lich ist.

Natio­na­le Video­sprech­stun­den: Video­sprech­stun­de dür­fen nicht aus dem Aus­land und in das Aus­land erbracht wer­den. 

Tech­ni­sche Aus­rüs­tung des Tele-Arbeits­plat­zes: Wei­ter­hin muss ein geschlos­se­ner Raum mit voll­stän­di­gem Zugriff auf alle Pati­en­ten­da­ten und die Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur vom Erbrin­ger der Leis­tun­gen vor­ge­hal­ten wer­den.

Struk­tu­rier­te Anschluss­ver­sor­gung: Stellt der Arzt fest, dass der Ver­sor­gungs­be­darf durch die digi­ta­le Sprech­stun­de nicht aus­rei­chend ist, muss der Erbrin­ger der Tele­sprech­stun­de eine ange­mes­se­ne Anschluss­ver­sor­gung in der Pra­xis anbie­ten und die Über­wei­sung an einen (ande­ren) Fach­arzt sicher­stel­len. 

Medi­ka­men­ten­ver­ga­be ein­ge­schränkt: Betäu­bungs­mit­tel und sucht­er­zeu­gen­de Medi­ka­men­te dür­fen nicht an unbe­kann­te Pati­en­ten ver­schrie­ben wer­den. 

Gesetz­li­che Neue­run­gen ber­gen stets Chan­cen und Pro­blem­stel­lun­gen zugleich. 

Die vor­an­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung macht, wenn­gleich zöger­lich, auch nicht vor der Medi­zin halt. Durch die Eröff­nung kla­rer gesetz­li­cher Rege­lun­gen kann eine fle­xi­ble und leicht zugäng­li­che ärzt­li­che Ver­sor­gung geschaf­fen wer­den. Ins­be­son­de­re besteht auf die­se Wei­se auch in struk­tu­rell schlech­ter ver­sorg­ten Gebie­ten die Mög­lich­keit, eine leicht zugäng­li­che Pati­en­ten­ver­sor­gung zu gewähr­leis­ten. 

Nut­zen Sie die­se Chan­ce und brin­gen Sie Ihre Pra­xis auf die nächs­te Stu­fe!