Viele Gemeinden haben Anfang dieses Jahres die Grundsteuerbescheide für 2025 verschickt. Die übrigen Gemeinden werden zeitnah folgen.
Hierbei bestehen bei vielen Eigentümern Unsicherheiten, ob der Bescheid korrekt ist und ob gegen den Bescheid Widerspruch eingelegt werden sollte. Anbei möchten wir Ihnen eine kurze Anleitung geben, wie Sie dies in drei kurzen Schritten selbst prüfen können.
Die Berechnung besteht lediglich aus drei Komponenten, die regelmäßig einfach zu prüfen sind.
Art der Grundsteuer (also A, B oder C)
Messbetrag
Hebesatz
Beispiel:
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Wurde die richtige Grundsteuerart herangezogen?
Die Grundsteuer A wird für Grundbesitz von Betrieben der Land- und Forstwirtschaft herangezogen. In allen anderen Fällen gilt die Grundsteuer B. Seltener ist die Grundsteuer C, die meist höher ist und für unbebaute, baureife Grundstücke herangezogen werden kann.
Wie prüfe ich den Grundsteuermessbetrag?
Die Grundsteuerbescheide der Gemeinde beruhen auf den Feststellungen der Finanzämter im „Bescheid über den Grundsteuermessbetrag Hauptveranlagung auf den 01.01.2025“, welcher Ihnen bereits zugesandt worden sein sollte. Sofern Sie die Erklärung über uns erstellt haben lassen, haben wir Ihnen eine Bescheidprüfung bereits zugesendet.
Hierbei sollte der in diesem Finanzamtsbescheid ausgewiesene Grundsteuermessbetrag sich nun in der Berechnung des nun vorliegenden Grundsteuerbescheids unter „Messbetrag“ wiederfinden.
Stimmen diese überein, kann dieser Punkt mittels Widerspruch gegenüber dem Grundsteuerbescheid der Gemeinde nicht angefochten werden. Ist der Messbetrag höher als im Finanzamtsbescheid über den Grundsteuermessbetrag, ist der Messbetrag nicht korrekt übernommen worden, so dass ein Widerspruch bei der Gemeinde/ Stadt eingelegt werden kann.
Hinweis: Haben Sie gegen die Bescheide des Finanzamts Einspruch gegen die Feststellung des Grundsteuermessbetrags/Äquivalenzbetrags eingelegt und werden diese daraufhin geändert, erfolgt auch die Änderung des Grundsteuerbescheids der Gemeinde/ Stadt automatisch von Amts wegen. Es muss nicht noch gesondert ein Widerspruch gegen den Grundsteuerbescheid der Gemeinde eingelegt werden.
Was kann ich gegen den Hebesatz tun?
Der Hebesatz wird von der Gemeinde mittels eines gesonderten Gemeinde-/Stadtratsbeschlusses festgesetzt und kann auf der Internetseite der jeweiligen Gemeinde/ Stadt eingesehen werden.
Die Gemeinden/ Städte sind dazu angehalten, das Grundsteuergesamtaufkommen gegenüber den Vorjahren gleich zu halten. Aufgrund der neuen Bemessungsgrundlage kommt es jedoch naturgemäß dadurch dazu, dass manche Grundstückseigentümer mehr und ggf. andere Grundstückseigentümer weniger Grundsteuer bezahlen als vor der Reform.
Sofern die drei o.g. Komponenten korrekt in den Grundsteuerbescheid übernommen worden sind, ist der Grundsteuerbescheid an sich korrekt und nicht zu beanstanden. Sollten Sie sich trotz korrektem Grundsteuerbescheid aufgrund einer Mehrbelastung durch eine höher zu zahlende Grundsteuer im Nachteil sehen, empfehlen wir Ihnen einen fristgerechten Widerspruch bei der Gemeinde/ Stadt einzulegen und einen Verwaltungsrechtler bzgl. der Erfolgsaussichten gegen die Anfechtung des Hebesatzes und eines möglichen Erlassantrags hinzuzuziehen.