Erhaltungsrücklagen

Die Finanz­ver­wal­tung lässt geleis­te­te Zah­lun­gen in die nach dem Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­setz (WEG §§ 19, 28) gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Erhal­tungs­rück­la­gen erst zum Wer­bungs­kos­ten­ab­zug zu, wenn die Haus­ver­wal­te­rin bzw. der Haus­ver­wal­ter die Rück­la­gen tat­säch­lich für die Erhal­tung des Gemein­schafts­ei­gen­tums ver­aus­gabt hat (H 21.2 Ein­kom­men­steu­er-Hand­buch EStH „Wer­bungs­kos­ten“ sowie OFD Frankfurt/M vom 9.11.2022 S 2211A-12-St 214). Ein Ver­mie­ter ver­trat die Ansicht, dass bereits die Ein­zah­lun­gen in die Erhal­tungs­rück­la­ge als sofort abzugs­fä­hi­ge Wer­bungs­kos­ten bei einer ver­mie­te­ten Woh­nung berück­sich­tigt wer­den müss­ten. Der Steu­er­pflich­ti­ge begrün­de­te dies u. a. damit, dass nach der Novel­lie­rung des Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­set­zes durch das Woh­nungs­ei­gen­tums­mo­der­ni­sie­rungs­ge­setz vom 16.10.2020 (BGBl I 2020, 2187) eine Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft Rechts­fä­hig­keit erlangt hat.

FG-Urteil

Das erst­in­stanz­li­che Finanzgericht/FG Nürn­berg wies die Kla­ge ab (Urteil vom 12.3.2024, 1 K 866/23). Der Ver­mie­ter hat Revi­si­on ein­ge­legt. Damit wird der Bundesfinanzhof/BFH abschlie­ßend dar­über ent­schei­den (Az. IX R 19/24). Ver­mie­te­rin­nen und Ver­mie­ter kön­nen sich gege­be­nen­falls auf das anhän­gi­ge Ver­fah­ren beru­fen.