Quellensteuern

Ein­künf­te wie Divi­den­den, Zin­sen usw. wer­den von vie­len Mit­glied­staa­ten mit Quel­len­steu­ern belas­tet, wenn die Zah­lungs­emp­fän­ge­rin bzw. der Zah­lungs­emp­fän­ger in einem ande­ren EU-Staat bzw. im Aus­land ansäs­sig ist. Ein Groß­teil davon ist im Regel­fall auf die deut­sche Abgel­tungs­steu­er anre­chen­bar. Der nicht auf inlän­di­sche Steu­ern anre­chen­ba­re Teil muss über schwie­ri­ge, lang­wie­ri­ge und auf­wen­di­ge Quel­len­steu­er­erstat­tungs­ver­fah­ren beim jewei­li­gen Quel­len­staat zurück­ge­holt wer­den. Das soll nun ein­fa­cher wer­den.

Schnellverfahren

Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat im Juni 2023 einen Vor­schlag für eine Richt­li­nie über schnel­le­re und siche­re­re Ver­fah­ren für die Ent­las­tung von über­schüs­si­gen Quel­len­steu­ern (FAS­TER-Richt­li­nie) vor­ge­legt. Der EU-Rat hat den Inhalt die­ser Richt­li­nie nun geneh­migt. Die Richt­li­nie sieht vor, dass die Mit­glied­staa­ten neue Ver­rech­nungs­sys­te­me anwen­den müs­sen, wenn eine Ent­las­tung von über­schüs­si­ger Quel­len­steu­er auf Divi­den­den öffent­lich gehan­del­ter Akti­en gewährt wird. Die neu­en Ver­fah­ren hei­ßen einer­seits „Steu­er­erleich­te­rung an der Quel­le“ (soll hei­ßen, dass der ent­spre­chen­de Steu­er­satz zum Zeit­punkt der Zah­lung von Divi­den­den oder Zin­sen ange­wandt wird) sowie ande­rer­seits „Schnel­l­er­stat­tungs­sys­tem“. Eine digi­ta­le EU-Beschei­ni­gung über die steu­er­li­che Ansäs­sig­keit (eTRC) benö­ti­gen Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger der Kapi­tal­erträ­ge, die das neue Schnell­ver­fah­ren zur Ent­las­tung von der Quel­len­steu­er in Anspruch neh­men wol­len.

Stand: 26. Juni 2024